Das Fernwärmekraftwerk 

Ein ökologisch - innovatives Highlight 

 
 

Das neue Fernwärmekraftwerk in der ARA Wangen ist ein innovatives ökologisches Wunderding. Mit Biogas und Holz-schnitzel wird Wärme produziert. Für Notsituationen steht ein ölbrenner zur Verfügung. Das Fernwärmekraftwerk – ein Beitrag für die Zukunft.

 
 
 

Funktionsweise der Fernwärme
Fernwärme wird in einer zentralen Anla¬ge erzeugt und über ein Rohrleitungs¬netz den Kunden zum Heizen und zur Warmwasser-Aufbereitung zugeleitet. Eigentlich funktioniert die Fernwärme wie eine grosse Zentralheizung, die Ge-meinden, Quartiere, Städte und Regio¬nen mit Wärme von einem oder mehre¬ren grossen Wärmequellen versorgt.

Woher kann die Wärme kommen?
Als Wärmequellen kommen in Frage: Kehricht, Abwärme aus thermischen oder nuklearen Kraftwerken und industriellen Prozessen, Holzschnitzel, Kläranlagen, Geothermie sowie Umweltwärme. Zur Spitzenabdeckung und als Reserve können Erdgas und öl herbeigezogen werden.

Wie kommt die Wärme in die gute Stube?
Fernwärme wird, wie beispielsweise Trinkwasser, über ein gut isoliertes Verteilnetz in Form von heissem Wasser (80°C bis 90°C) zum Endverbraucher zugeleitet. Das in den Heizungen abgekühlte Wasser (rund 45°C oder tiefer) fliesst über ein zweites Rohr in die Fernwärmezentrale zurück, womit der Kreislauf geschlossen ist.
Der Fernwärmeverbund produziert mit unterschiedlichen Primärenergien Wärme. Das früher verbrannte Biogas wird heute zu 100% für das Fernwärmekraftwerk verwendet. Zusätzlich wurden zwei Holzkessel installiert, die mit Holzschnitzel aus der Region gespeist werden. Zur Sicherheit ist ein ölkessel eingebaut, der in extremen Wärmeverbrauchsmomenten oder bei allfälligen Störungen für kurze Zeit zugeschaltet werden kann.

Für wen ist die Fernwärme geeignet?
Fernwärme ist eine leitungsgebundene Energie, welche Ein- und Mehrfamilienhäuser, Wohnüberbauungen, Industrieunternehmen, Gewerbebetriebe und auch öffentliche Bauten versorgt. Statt in jedem Gebäude einzeln, wird die Abwärme des Fernwärmekraftwerks Wangen für das ganze Versorgungsgebiet über den Wasserkreislauf den Verbrauchern zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung zugeleitet. Fernwärme ist für unterschiedliche Anwendungen geeignet: Raumheizung, Warmwasserbereitung, Energiebedarf für Lüftungs- und Klimaanlagen.

Welche ökologische Bedeutung hat das Fernwärmekraftwerk?
Mit dem Aufbau der Fernwärme kann das produzierte Biogas ökologisch wie ökonomisch sinnvoll verwertet werden. Das sowieso anfallende Holz der Region wird als Holzschnitzel sinnvoll in Wärme umgewandelt. Im ökologischen System trägt das Fernwärmekraftwerk einen wichtigen Teil zur Energiewende bzw. zur Reduktion vom CO2-Ausstoss bei.

Die Vorteile
Fernwärme bietet komfortable Wärme, welche direkt in die angeschlossenen Gebäude geleitet wird. Heizkessel, Tankraum, Wartungsarbeiten, Kaminreinigung oder Emissionsmessungen fallen weg. Man spart Platz, weil keine Brennstoffe gelagert werden müssen. Die Preise sind besser kalkulierbar, da keine Einkäufe auf Vorrat getätigt werden müssen.

Wieviele Gebäude bzw. Haushaltungen sind angeschlossen?
Aktuell sind am Leitungsnetz fast 100 Gebäude angeschlossen. Die angeschlossene Leistung beträgt 5800 kW (2020).

Ziel und Kapazität der Fernwärmeheizung
Die Fernheizzentrale war ursprünglich für eine Leistung von 6500 kW geplant. In der Planung wurde eine Wärmepumpe im Auslauf der Kläranlage vorgesehen, die bis heute nicht realisiert wurde. Aktuell könnte die Heizzentrale eine Maximalleistung von 7600 kW erreichen. In diesem Wert ist jedoch der ölofen mit 4000 kW max. Leistung enthalten. Um die geforderte CO2-Neutralität einzuhalten, darf der Anteil fossiler Brennstoffe nicht mehr als 20% der gesamten Energieproduktion ausmachen.
Langfristig betrachtet soll die Fernwärme gewinnbringend sein. Kommen neue Anschlussprojekte hinzu, sind die Investitionskosten für Leitungsbau usw. zu berücksichtigen. Somit ergibt die Wirtschaftlichkeit den Weg in die Zukunft.

Die Zukunft der Fernwärmeheizung
In den nächsten Jahren wird sich das Fernwärmegeschäft etwas beruhigen. Der Leitungsbau ist grösstenteils abgeschlossen und die relevantesten Kunden sind bereits angeschlossen. Sollte die Zentrale an ihre Leistungsgrenze stossen, kann die Vorlauftemperatur und der Druck im Leitungsnetz erhöht werden. Zusätzlich wird sicher der Bau einer Wärmepumpe nochmals genauer geprüft.